Autor: Daniela Schneeberger

Warum Lernen lernen?

Lernen lernen … machen wir das nicht automatisch in der Schule? Ja, doch, eigentlich schon… Doch Lernen ist ein äußerst komplexer, individueller Prozess, welcher nicht nur durch die Schule oder den Kindergarten, sondern durch vielfältige Anregungen des sozialen Umfelds gefördert wird. Unsere angeborene Neugierde, gekoppelt mit der grundlegenden Fähigkeit zu lernen, hilft uns als kleinem, hilflosen Menschenkind dabei, sich innerhalb eines Jahres zu einer kleinen Persönlichkeit zu entwickeln. Vorerst noch auf ein wenig wackeligen Beinen, doch die Neugier treibt uns stetig voran! Jede neue Entdeckung und jede neue Fähigkeit löst im kindlichen Gehirn einen Sturm der Begeisterung aus.  Eben diese Begeisterung ist die wichtigste Kraft, um die Gehirnentwicklung voran zu treiben und Neues dazu zu lernen.  Durch Impulse von außen werden Reize gesetzt, durch unzählige Wiederholungen so etwas wie „Schaltkreise“ im menschlichen Gehirn entwickelt… Lernen geschieht. Wenn alles anders kommt… Doch was, wenn diese Begeisterung, die ja Voraussetzung für das Lernen ist, im Laufe der ersten Lebensjahre abhanden kommt? Unterschiedliche Faktoren können eingeschränkte Lernfreude und reduzierte Lernfähigkeit zur Folge haben. Hierzu zählen unter anderem Entwicklungsstörungen und Entwicklungsverzögerungen auf körperlicher, psychischer oder kognitiver Ebene, ein lernhemmendes soziales Umfeld, traumatische Erfahrungen, … Der Erhalt der Lernfreude im „institutionell organisierten Lernsetting“ (Kindergarten, Schule, …) ist so und so oft nicht ganz einfach, die Rahmenbedingungen zum Lernen sind für viele Kinder und Jugendliche nicht gerade optimal! Wir beschäftigen uns in unserer täglichen Arbeit genau damit! Lernen lernen, aber WIE? Nun, dabei gilt es an unterschiedlichen Schrauben zu drehen, da Lernen ein wahrlich komplexer Prozess ist. Vorsicht ist unserer Meinung nach immer dann geboten, wenn mittels Werbung „DIE EINE“ Methode oder Lerntechnik angepriesen und als Wunderwaffe für alle, jede und jeden angepriesen wird. Unserer langjährigen Erfahrung nach, gibt es die (leider noch) nicht! In unserer Arbeit erforschen wir zuerst die Motive, Beweggründe und Bedürfnisse der einzelnen Personen in Bezug auf persönliche Lernerfahrungen und deren Lern-Alltag. Danach reflektieren wir gemeinsam… …was wirkt sich stärkend aus …was wirkt sich hemmend aus Anschließend unterstützen wir durch die Erarbeitung von: Speziell wenn neue Lernstrategien und Lerntechniken angewendet werden sollen, also im Übergang zwischen den „alten“ und den „neuen“ Lerntechniken, ist viel motivierende Unterstützung nötig. Ansonsten besteht die Gefahr, verzagt die „Flinte ins Korn zu werfen“, wenn neue Strategien nicht SOFORT den gewünschten Erfolg erzielen. Denn Zeitdruck und Stress begünstigen die vermeintliche “Sicherheit“, in alten Mustern zu verharren. Wir fragen deshalb nach ANGEBOT „ELTERNLOUNGE“ Im Rahmen der „Elternlounge“ am Mi., 6.11.2024 geben wir einen kurzen Überblick über das, was so alles mit Lernen, Hausübungen, Schulstress, … zusammenhängen kann. Wir geben Tipps und Informationen zu Lernstrategien – wohl wissend, dass es niemals nur „die eine Methode“ oder Technik/Übung/Therapie… geben wird, die jedem Kind oder Jugendlichen beim Lernen helfen kann. Lernen stellt sich so individuell dar, wie wir Menschen es halt auch sind: einmalig, unverwechselbar, unvergleichbar im Tempo, mit persönlichen Besonderheiten. ANGEBOT „ERZIEHUNGSTHEMEN PARTNERSCHAFTLICH KLÄREN“ Im Rahmen dieses individuellen Elterncoachings vermitteln wir nachhaltig, wie gemeinsames Lernen erfolgreich sein kann und wie die Eigenverantwortlichkeit und die Selbstwirksamkeit von Kindern und Jugendlichen langfristig gestärkt werden kann. Wir betrachten und klären hier unterschiedliche Erziehungsthemen. Gemeinsam erarbeiten wir Lösungen und Handlungsoptionen für Ihre Familie. Individuell, realitätsnah und umsetzbar. Braucht es zusätzliche außerschulische Maßnahmen wie Therapieangebote, Entwicklungs- oder Lerndiagnostik? Auf Basis von Case Management Bildung arbeiten wir effektiv und vernetzt mit unterschiedlichen bildungsrelevanten Anbietern zusammen und entlasten so das Familiensystem Wir geben Ihnen die nötige Unterstützung, um Verhalten und ungünstige Gewohnheiten zu reflektieren. Gemeinsam schaffen wir das! 🙂

Hummeln fliegen auch wenn´s regnet…

oder „die Kunst der wertschätzenden Kommunikation in herausfordernden Gesprächssituationen“.  So lautet der Titel eines Seminars, welches Impulsraum Bildung zum Thema „Kommunikation“ anbietet. Was haben nun aber die Flugfähigkeiten von Hummeln mit herausfordernden Gesprächssituationen zu tun? Wir bieten dieses Seminar in unserer Praxis für all jene Berufsgruppen an, die in ihrem Arbeitsalltag immer wieder mit herausfordernden Gesprächssituationen zu tun haben. Häufig sind dies Berufe aus dem pädagogischen Bereich, dem Sozial- oder Pflegebereich. Eben diese Berufsgruppen haben, meiner Meinung nach, ein ebenso schlechtes „Marketing“ wie die Hummeln. Denn jeder von uns weiß sicher, wie fleißig doch die tüchtigen Bienen sind, die nicht müde werde, Honig zu sammeln und für die Bestäubung von Blumen und Pflanzen außerordentlich bedeutsam sind. Jedoch kaum jemand weiß etwas über die Hummeln, außer dem „running Gag“, dass Hummeln aufgrund ihres Körpergewichtes und ihrer Statur, „eigentlich gar nicht fliegen könnten“, wenn sie das nur wüssten! Laut Berechnungen von 1934 sind Hummeln ein Paradoxon der Aerodynamik, da sie im Verhältnis zu ihres Körpergewichtes viel zu schwer zum Fliegen sind. Nun, mittlerweile hat man herausgefunden, dass man bei der Berechnung einige wesentliche Eigenschaften der Flügel übersehen hatte und aus diesem Grund die Berechnungen schlicht und ergreifend falsch waren. Mittlerweile wurde wissenschaftlich nachgewiesen, dass Hummeln aufgrund ihrer schnellen Flügelschläge und ihres kräftigen Körperbaus sogar bei ungünstigen Wetterbedingungen fliegen, was sie von anderen Insekten unterscheidet! Hummeln fliegen normalerweise nicht bei starkem Regen oder ungünstigen Wetterbedingungen, sie können jedoch bei leichtem Regen oder während einer Regenpause aktiv sein, insbesondere wenn sie Nahrung suchen müssen oder wenn das Wetter insgesamt nicht zu widrig ist. Und hier ist nun ganz klar die Parallele… zu jenen Berufsgruppen aus dem pädagogischen Bereich, dem Sozial-oder Pflegebereich zu erkennen, die gesellschaftlich oft unterschätzt werden. Oftmals erhalten sie die ihnen gebührende Anerkennung nicht, obwohl sie in ihrer täglichen Arbeit mit großen Herausforderungen im zwischenmenschlichen Bereich zu tun haben. Besonders in Situationen, in denen man psychisch oder physisch an seine persönlichen Grenzen kommt, kann ein wertschätzender Umgang mit den Mitmenschen besonders schwierig sein. In unserem Seminar thematisieren wir daher auch den Umgang mit Überforderung und Überlastung und trainieren anhand von Achtsamkeits- und Wahrnehmungsübungen unsere Selbstfürsorge, Selbstreflexion und Selbstmanagement. Kommunikationstraining Wir bieten ein breites Angebot an Techniken und Tools zur gelingenden Kommunikation an. Zum Einstieg gibt es einen Überblick über verschiedene Kommunikationsmodelle: Außerdem beschäftigen wir uns auch mit Merkmalen verbaler Gewalt (nach Patricia Evans) sowie Grundlegendem zur Gesprächsführung wie Unsere Methoden Individuelle Schwerpunktsetzung ist nach Absprache mit den Teilnehmer:innen jederzeit möglich! Hat dieser Artikel ihr Interesse an unsrem Seminar geweckt haben? Wir freuen uns sehr auf Ihre Anfrage!

Ma/Ma

Substantiv, f. Eine Person, die immer das Beste in ihren Kindern sieht, obwohl sie sie in den Wahnsinn treiben. Mama kann alle ersetzen, jedoch niemals ersetzt werden. Synonyme: Mami, Organisationstalent, Tränentrocknerin, Superheldin, Starköchin

Mit Kindern achtsam sprechen

„Siehst Du, Momo“, sagte er, „es ist so: Manchmal hat man eine sehr lange Straße vor sich. Man denkt, die ist so schrecklich lang, die kann man niemals schaffen, denkt man.“ Er blickte eine Weile schweigend vor sich hin, dann fuhr er fort: „Und dann fängt man an, sich zu eilen. Und man eilt sich immer mehr. Jedes Mal, wenn man aufblickt, sieht man, dass es gar nicht weniger wird, was noch vor einem liegt. Und man strengt sich noch mehr an, man kriegt es mit der Angst zu tun, und zum Schluss ist man ganz aus der Puste und kann nicht mehr. Und die Straße liegt immer noch vor einem. So darf man es nicht machen!“ Er dachte einige Zeit nach. Dann sprach er weiter: „Man darf nie an die ganze Straße auf einmal denken, verstehst Du? Man muss nur an den nächsten Schritt denken, den nächsten Atemzug, den nächsten Besenstrich. Und immer wieder nur den nächsten.“ Wieder hielt er inne und überlegte, ehe er hinzufügte: „Dann macht es Freude; das ist wichtig, dann macht man seine Sache gut. Und so soll es sein.“ Michael Ende, Buch Momo  Quelle: https://beruhmte-zitate.de/themen/sprache/ Achtsam Achtsam – Bedeutung – auf den Moment gerichtet, aufmerksam, klar, nicht wertend Als wäre es immer so einfach. Der Alltag, die To-dos, mentale Belastungen und dazwischen wird so viel gesprochen, so viele Worte, so viel Information und dann soll man noch aufpassen, was man sagt, wie man´s sagt, zu wem man was sagt und wer sonst noch zuhört. Also: Innehalten, atmen und einfach nur an den nächsten Schritt denken. Manchmal wundern wir uns, woher unsere Kinder ihre Ausdrucksweise haben. Teilweise verblüffen sie uns mit ihrem rasend schnell wachsenden Wortschatz, mit Wortkreationen, die uns zum Lachen bringen oder mit Schimpfwörtern, von denen wir uns gewünscht hätten, sie würden sie nicht aufsaugen wie ein Schwamm. Manchmal erschrecken wir auch, weil es so klar ist, dass wir ihre Vorbilder sind – nicht immer nur im besten Sinne. In der Kommunikation dürfen wir ruhig etwas aufmerksamer sein, denn nichts kann so wehtun, wie ein paar unachtsam ausgesprochene Worte. Wenn Kinder in der Nähe sind oder wir mit Kindern sprechen, dürfen wir noch ein Stück achtsamer sein als sonst. Kinder hören mit, auch wenn sie scheinbar in ihr Spiel vertieft sind oder wir uns außer Hörweite wähnen. Denkanstöße für den Alltag Ihr Kind hat neue Malstifte bekommen und kommt freudestrahlend mit der fünften Zeichnung der letzten halben Stunde zu Ihnen, um Ihnen das neue Kunstwerk zu zeigen. „Oh, schön!“, rufen Sie nicht mehr ganz so enthusiastisch wie vor 30 Minuten aus. Aussagen wie: „Das hast du schön gemacht.“, „Sei ein braves Kind.“, „Setzt dich ordentlich hin!“ oder „Das ist aber ein toller Turm.“, bewerten das Verhalten Ihres Kindes. Wir hoffen so, unsere Kinder mit kurzer Aufmerksamkeit abspeisen zu können. Doch Sie senden Ihrem Kind dadurch mehrere Botschaften, die für die kindliche Entwicklung störend sein können. Sie vermitteln ihm, dass Sie das Maß für „Gut“ und „Schlecht“ kennen. Die Botschaft lautet also: Verhalte dich so, wie ich es für gut halte. Das Kind lernt, die Bestätigung im Außen zu suchen. Für ein ausgeglichenes Ich ist es allerdings notwendig, ein Gespür für den eigenen Wert zu erlangen. Stichwort: Selbstwert kennen. Diese Abhängigkeit von der Bestätigung von außen kann sogar süchtig machen und gefährlich werden. Für die Entwicklung der intrinsischen Motivation ist permanentes Lob von außen kontraproduktiv. Mehr als Orientierung Natürlich brauchen Kinder Orientierung und Halt. Nur so lernen sie, wie sie sich in welcher Situation verhalten können. Kinder probieren etwas aus, warten die Reaktion der Bezugsperson ab und passen dann ihr Verhalten entsprechend an. Allerdings können wir diese Reaktion gestalten: „Mit den neuen Malstiften macht dir das Malen vermutlich wirklich Spaß. Ich freue mich, dass du so viel Verschiedenes ausprobierst.“ „Ich sehe, dass du so viele verschiedene Farben verwendet hast. Macht es dir Spaß?“ Präzise Kommunikation Achtsamkeit bedeutet auch, den Focus auf das Hier und Jetzt zu legen. Kinder können das hervorragend. Sie spielen jetzt, tauchen voll und ganz ein und verschwenden keinen Gedanken an später. Wenn Ihr Kind mit einem Anliegen zu Ihnen kommt und sie es mit Aussagen wie „das machen wir gleich“ oder „Ja, nachher.“ versuchen zu vertrösten, ist Unmut vorprogrammiert. Kinder müssen nicht immer alles sofort haben oder ihren Bedürfnissen muss nicht immer augenblicklich nachgegeben werden. Das ist häufig nicht der Grund für Konflikte. Kinder können mit unpräziser Kommunikation und vor allem mit ungenauen Zeitangaben nichts anfangen. Die Entwicklung eines Zeitgefühls beginnt erst zwischen dem dritten und sechsten Lebensjahr. Wann ist also „später“ oder wann ist „bald“? Wenn Sie tatsächlich etwas auf später verschieben wollen, verwenden Sie eine etwas genauere Zeitangabe: „Wenn ich den Kaffee ausgetrunken habe, spielen wir zusammen.“ Oder: „Wenn der große Zeiger auf die Sechs zeigt, bin ich mit meiner Arbeit fertig.“ Verwenden Sie auch gerne eine Stoppuhr oder eine Sanduhr oder nehmen Sie einen Fixpunkte des Alltags wie „nach dem Abendessen“ als zeitlichen Richtwert. Selbstverständlich halten Sie dann Ihr Versprechen dann auch ein, ansonsten lernt Ihr Kind, dass sich Warten nicht lohnt und hält Sie für unzuverlässig. Achtsamkeit als Investition Ein bisschen Achtsamkeit in die Kommunikation zu bringen ist eine gute Investition. Unsere Kinder profitieren davon, indem sie lernen über ihre Gefühle und Bedürfnisse nachzudenken und zu sprechen. Sie bauen ihren Selbstwert unabhängig von Bewertungen von außen auf und lernen, sich präzise auszudrücken. Auch wir Eltern profitieren von dieser Kommunikation, weil wir die Beziehung zu unseren Kinder bewusster gestalten uns sie dadurch gestärkt wird. Wir vermeiden so Konflikte oder können sie respektvoll lösen. Bei der Umsetzung denken Sie nicht an die lange Straße, die noch vor Ihnen liegt, denken Sie an den nächsten Schritt. Im Zweifelsfall bleiben Sie stehen und schauen sich erst einmal um.

Wem hilft pädagogische Beratung?

Wer braucht pädagogische Beratung? Was ist pädagogische Beratung überhaupt? Wem hilft sie? Ist das wie eine Therapie? … Solche und ähnliche Fragen werden uns immer wieder gestellt. Dieser Beitrag soll Klarheit schaffen, Fragen beantworten, Interesse wecken. Zuerst mal zur Definition Von pädagogischer Beratung kann man sprechen,“ wenn Beratungsbedarf in einem erzieherischen Handlungsfeld besteht“ (Krause/ Fittkau/ Fuhr/Thiel,2003, S. 25). Eine Beratung ist dann gegeben, wenn die wesentlichen Merkmale der Beratung erfüllt sind: eine Beraterin oder ein Berater, sowie eine Klientin oder ein Klient treten in Interaktion und kommunizieren miteinander. Als notwendig empfunden wird Beratung meist dann, wenn die Hilfesuchenden das Gefühl haben, an ihre persönlichen Grenzen zu gelangen und keine Ressourcen mehr zu haben, um ein oder mehrere Probleme zu lösen In der pädagogischen Beratung wird das Umfeld der Ratsuchenden miteinbezogen, der Blick richtet sich auf das gesamte System, in dem sich die Klientinnen und Klienten täglich bewegen. Deshalb ist ein systemischer, prozessorientierter Ansatz, bei dem eine fundierte Umfeldanalyse gemacht wird, von großer Bedeutung. Die Beratung ist immer als Hilfe zu Selbsthilfe anzusehen, deren Ziel es ist, die Hilfesuchenden wieder handlungsfähig zu machen, ihre eigenen Ressourcen zu erkennen und zu nutzen. Die oberste Prämisse lautet, dass jede und jeder Expertin und Experte für die eigene Lebenssituation ist. Freiwilligkeit ist jedenfalls die wichtigste Gelingensvoraussetzung! Ein wichtiges Ziel von Beratung ist, die vorhandenen Ressourcen bewusst zu machen und diese weiterzuentwickeln. Außerdem den Blick wegzulenken vom Fokus auf Probleme und hin zu den Potentialen, die zur Problemlösung beitragen. Hier grenzt sich die pädagogische Beratung klar von einer Therapie ab, die sich eher an den Defiziten orientiert. Ein weiteres Ziel in der Pädagogischen Beratung ist, bestehende Potenziale zu erkennen und alle Beteiligte dabei zu unterstützen, neue Sichtweisen und Fähigkeiten zu erlernen. Es geht darum, in herausfordernden Situationen handlungsfähig zu bleiben, Problemen vorzubeugen bzw. deren Ursachen zu erkennen und gemeinsam neue Lösungswege zu erarbeiten. Lernprozesse können durch psychosoziale Probleme erschwert oder unmöglich gemacht werden. Durch unterstützende pädagogische Beratung in psychosozialen Themenfeldern und gezielte Fragestellungen wird in vielen Fällen erst die Grundlage zur Gestaltung gelingender Lernprozesse geschaffen. Folgende hilfreiche Fragestellungen tauchen in der pädagogischen Beratung häufig auf: Familien werden bei uns in herausfordernden Lebenssituationen während entscheidender Entwicklungsschritte begleitet und unterstützt. Unsere Beratung ist unabhängig, professionell und vertraulich. Durch ein vielfältiges Angebot an Orientierungs-, Planungs- und Entscheidungshilfen können persönliche und soziale Bewältigungsressourcen aktiviert werden: Aus diesem Grund… Wir ermuntern Sie dazu, sich Zeit und Raum für sich zu nehmen. Sehen Sie Krisen als Chance, um Veränderungen bewusst herbeizuführen und selbst zu gestalten, denn Probleme sind der erste Schritt zur Lösung! Wir freuen uns auf Sie in unserer Praxis!

Suspendierungen nehmen zu!

Medial gerade besonders präsent ist die österreichweite Zunahme von Suspendierungen an Schulen. So hat sich die Zahl der Suspendierungen im Schuljahr 2022/23 im Vergleich zu 2018/19 fast verdoppelt, nach einem Corona bedingten zeitweiligen Rückgang in den Jahren 2019-2022 (vgl. www.schule.at vom 6.2.2024). Die Medien berichten von Gewaltvorfällen an Schulen, problematischen Haltungen und Herabwürdigungen, rassistischen und sexistischen Übergriffen ebenso wie von Ladendiebstählen durch Schulgangs und regelmäßigen Polizeieinsätzen an Schulen. Tatsächlich ist jedoch die Zunahme der Suspendierungen nicht gleichzusetzten mit einer Zunahme an Gewalt. Die Sensibilität an Schulen gegenüber gewaltvollem Verhalten ist in den letzten Jahren größer geworden, es wird schneller geahndet. Lehrerinnen und Lehrer fordern Unterstützung durch Timeout-Klassen und Hilfsangebote für Schülerinnen und Schüler, da nicht alle Probleme rund um Gewalt, Hass, Antisemitismus,… in den Bildungseinrichtungen gelöst werden können.  Der Ruf nach außerschulischem Support ist dementsprechend laut, da immer mehr gesellschaftliche Probleme auf die Schulen abgeladen werden. Pädagoginnen und Pädagogen sehen sich zunehmend allein gelassen und von der Fülle der Aufgaben, welche an sie gestellt werden, überfordert. Die Vermittlung von Lernstoff wird hier zur Nebensache bzw. unmöglich, wenn sich Kinder und Jugendliche, ebenso wie das Lehrpersonal, in einer angstbesetzten Umgebung wiederfinden. Nur in einer angstbefreiten, sicheren Umgebung kann man Lernen, kann man Lernstoff motiviert und engagiert vermitteln. Was genau ist eine Suspendierung überhaupt? Eine Suspendierung gilt als „Ultima Ratio“, also als letztes Mittel, wenn keine anderen Maßnahmen mehr fruchten und Gefahr in Verzug ist. Das Gesetzt sieht eine Suspendierung eindeutig als Sicherungsmaßnahme und NICHT als Straf- bzw. Erziehungsmaßnahme vor. Zu Bedenken ist stets, dass eine Suspendierung ein gezielter Ausschluss aus einem sozialen Umfeld ist. Für einen Menschen, der ein soziales Wesen ist, für den „dabei sein“ überlebenswichtig ist, bedeutet dies einen schwerwiegenden Eingriff in sein Leben. Schülerinnen und Schüler werden bewusst isoliert, um die Gefährdung, die von ihnen ausgeht, zu minimieren und Mitschülerinnen und Mitschüler, sowie Lehrpersonen zu schützen. Leider dürfte es immer noch Schulen geben, an denen dieser Sachverhalt nicht klar ist oder anders gehandhabt wird. „Wenn ein Schüler seine Pflichten… in schwerwiegender Weise verletzt und die Anwendung von Erziehungsmitteln…oder von Maßnahmen gemäß der Hausordnung erfolglos bleibt oder wenn das Verhalten eines Schülers eine dauernde Gefährdung von Mitschülern oder anderer an der Schule tätigen Personen hinsichtlich ihrer Sittlichkeit, körperlichen Sicherheit oder ihres Eigentums darstellt, ist der Schüler von der Schule auszuschließen. An allgemein bildenden Pflichtschulen ist ein Ausschluss nur zulässig, wenn das Verhalten des Schülers eine dauernde Gefährdung von Mitschülern …darstellt…“ (vgl. https://www.jusline.at/gesetz/schug/paragraf/49, 8.2.2024). Umgang mit einer Suspendierung Immer wieder steht man in den Schulen vor dem Problem der korrekten Herangehensweise bei Suspendierungen. Wie soll man mit den suspendierten Schülerinnen und Schülern umgehen? Welche Arbeit ist gegebenenfalls mit der betroffenen Klassengemeinschaft zu tun? Wer spricht mit den Eltern? Woher bekommt das Lehrpersonal Unterstützung? Wie soll die Elternarbeit ausschauen? Ist automatisch die KJH(Kinder-und Jugendhilfe, früher Jugendamt) involviert? Fragen über Fragen… Auch ich frage mich, wie das Thomas Krebs, der stellvertretende Vorsitzende der Pflichtschullehrergewerkschaft im Ö1-Morgenjournal (5.2.2024) meint, wenn er fordert, dass durch eine Suspendierung kein zusätzlicher Arbeitsaufwand für Lehrerinnen und Lehrer entstehen dürfe… Eine weitere ungeklärte Frage ist zudem, ab wann Pädagoginnen und Pädagogen endlich die Möglichkeit zu einer Supervision bekommen, wenn sie mit besonders herausfordernden Situationen in ihrem beruflichen Alltag konfrontiert werden. Vor einigen Jahren habe ich mit einer Arbeitsgruppe, bestehend aus Betreuungslehrerinnen und Betreuungslehrern aus dem Zentralraum Linz, einen Leitfaden für den Umgang mit Suspendierungen erstellt. Hier ein kurzer Auszug daraus (stark gekürzte Version): Eine positive Entwicklung in Folge einer Suspendierung kann gefördert werden durch Die Intensität der Maßnahmen ist unter anderem abhängig von der Dauer der Suspendierung und der schon bisher involvierten Personen und Institutionen. 1.) Kooperation der Schule mit den Erziehungsberechtigten: Kontaktaufnahme der Schule mit den Erziehungsberechtigten, Möglichkeiten der Unterstützung der Schülerin / des Schülers, Möglichkeiten der Unterstützung der Erziehungsberechtigten. 2.) Beratungen im Lehrkörper: was ist passiert, braucht es Krisenintervention oder kollegiale Beratung, Supervision, Gespräche mit der Schulleitung oder Beratung bei der Schulpsychologie, außerschulische Institutionen für betroffene Lehrkräfte? Welche Unterstützungsmaßnahmen für die Schüler/innen wurden bisher schon ergriffen, … 3.) Mögliche Themen der pädagogischen Arbeit mit der suspendierten Schülerin/dem suspendierten Schüler können sein: 4.) Mögliche Themen der pädagogischen Arbeit mit der Klasse: Idealerweise findet die Arbeit mit der Klasse in Abstimmung mit der persönlichen Arbeit mit der suspendierten Schülerin /dem suspendierten Schüler (eventuell auch durch dieselbe/n Person/en) statt.       Während der Suspendierung: Aufarbeitung des Vorfalls, Vorbereitung der Wiederaufnahme in die Klassengemeinschaft, wer kann was für eine gute Zukunft in der Klasse beitragen, …       Rückkehr in die Schule: gegebenenfalls (öffentliche) Entschuldigung, Beziehungsgeste zur Klasse/Lehrkraft/…      Nach der Suspendierung: Reflexion, weitere Fördermaßnahmen mit präventivem Charakter, Soziales Lernen, Konfliktbearbeitungsmodelle einführen und üben … 5.) Kommunikation mit den Erziehungsberechtigten 6.) Einbeziehung (außerschulischer) Institutionen wie Kinder- und Jugendhilfe z.B. Schulsozialarbeit, Schulpsychologie, pädagogische, therapeutische und medizinischen Einrichtungen. Situation an oberösterreichischen Schulen Tatsächlich wurden in den letzten Jahren in Oberösterreich Schulsozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter von Schulen abgezogen bzw. deren Präsenzzeiten an den sogenannten „Schwerpunktschulen“ eher reduziert als aufgestockt. Während der Coronapandemie wurden sie sogar in manchen Gebieten von den Schulen abgezogen und für die Coronatestungen eingesetzt. An den Schulen konnte man darüber nur ungläubig die Köpfe schütteln. Nachdenklich macht auch, dass im oberösterreichischen Zentralraum in den letzten Jahren die mobilen Betreuungslehrerinnen und Betreuungslehrer auf etwa ein Viertel reduziert wurden. Sie wurden, begründet durch den massiven Lehrerinnen- und Lehrermangel, zu Dauersupplierungen eingesetzt. -Eben jene Pädagoginnen und Pädagogen wurden also abgezogen, welche aufgrund ihrer zusätzlichen Qualifikationen von Schulen zur Unterstützung bei sozial-emotionalen Schwierigkeiten einzelner Jugendlicher bzw. Schülerinnen und Schüler angefordert werden konnten. Mittlerweile machen diese zusätzliche pädagogische Arbeit die Schulen in den meisten Fällen wieder selber, ohne Unterstützung von außen. Medial werden die Betreuungslehrerinnen und Betreuungslehrer nicht mal mehr erwähnt, sei nebenbei bemerkt. Die Anzahl der Schulpsychologinnen wurde zwar erhöht, aber auch diese können den steigenden Forderungen nach Unterstützung alleine nicht gerecht werden. Findet jetzt ein Umdenken statt? Der Druck der Direktorinnen und Direktoren, der Lehrerinnen und Lehrer und der Eltern auf die Verantwortlichen der Bildungsdirektionen wächst… Die Politik erkennt offenbar, dass Schule nicht nur Bildungs-sondern auch soziale Arbeit leistet, dem wolle man begegnen. In Wien werden die Eltern

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