3 Smileys am Badezimmerspiegel…

… oder die Kunst für mehr Leichtigkeit im Alltag

Das Wichtigste zuerst: dieser Blogartikel ist wirklich nur für jene Menschen gedacht, die sich zur Zeit überfordert, gestresst, ausgelaugt, übermüdet oder gehetzt fühlen. Alle anderen können diese Zeilen in Ruhe wegklicken und zur Seite schieben. Braucht ihr einfach nicht.

Denjenigen, die noch weiterlesen, sei gesagt, dass es hier nicht um den 1001 Blog zum Thema Selbstoptimierung geht. Im Gegenteil. Es geht hier für mich viel mehr um ein humorvolles Überlebenstraining für den Alltag sowie einem kleinen Input zum Thema „gesundbleiben“.

Natürlich kann es passieren, dass der eine oder andere Impuls resilienzfördernd wirkt oder die Achtsamkeit sich selbst gegenüber unterstützt. Sei so. 😉

Aber was bedeutet Resilienz eigentlich?

Meist wird der Begriff „Resilienz“ gleichgesetzt mit der Definition „psychische Widerstandskraft“. Das ist jedoch nur teilweise richtig.

Der Begriff „Resilienz“ leitet sich vom lateinischen Verb „resilire“ ab und bedeutet abprallen oder zurückspringen. Ursprünglich in der Physik für die Werkstoffkunde verwendet, meint Resilienz die physikalische Fähigkeit eines Körpers, nach Verformung wieder in die Ursprungsform zurückzuspringen. Seit den 70er Jahren wird der Begriff in der Psychologie verwendet. Seither wurde viel geforscht, unter anderem von Emmy Werner, dem Soziologen Aaron Antonovsky und dem österreichischen Neurologen Viktor Frankl.

Mit Resilienz wird nach aktuellem Forschungsstand die Fähigkeit eines Einzelnen beschrieben, sich nach Herausforderungen zu erholen bzw. positiv und flexibel auf Veränderungen zu reagieren.

Resilienz fördernden Faktoren

Grundsätzlich unterscheidet man hier zwischen inneren und äußeren Schutzfaktoren.

Diese kann man auch in folgende Bereiche gliedern:

Umweltfaktoren

  • Unterstützung durch Familie
  • Gemeinschaft
  • soziales Umfeld
  • Schule
  • Kultur

Personale Faktoren

  • Kognitive Fähigkeiten (z.B. Intelligenz)
  • emotionale Faktoren (Emotions- und Handlungskontrolle)
  • Selbstwirksamkeit (aktiv werden, sich selbst nicht als Opfer der Umstände empfinden)
  • positive Problemlösungsstrategien
  • Optimismus

Prozessfaktoren

  • Die Fähigkeit, auch in Krisensituationen Perspektiven und Chancen erkennen zu können
  • die Akzeptanz von unveränderbaren Faktoren
  • fokussieren auf Bewältigungsstrategien

Meine persönlichen Top 5 für Zwischendurch

Meine Überlebenstipps sind durchwegs persönlich ausgetestet und vielfach angewandt. Und haben natürlich keinerlei Anspruch auf Vollständigkeit… 😉

1.) Grounding – Übung “5-4-3-2-1″

Diese Übung trainiert, im Hier und Jetzt präsent zu sein. Dies geschieht, indem alle Sinne explizit angesprochen werden. Funktioniert nachweislich überall. Idealerweise in der Natur, jedoch ebenso in der Küche, deinem Büro, in der Tiefgarage…

  • nimm 5 Dinge, die du im Moment in deiner nächsten Umgebung siehst, bewusst wahr
  • nimm 4 Dinge, die du im Moment hörst, bewusst wahr
  • nimm 3 Dinge, die du im Moment riechst, bewusst wahr
  • nimm 2 Dinge, die du im Moment am Körper spürst, bewusst wahr
  • nimm 1 Ding, das du im Moment schmeckst, bewusst wahr

2.) Fantastische Kritzelei – Achtung, bei Kindern sehr beliebt!

Der kreative Prozess unterstützt das Gehirn beim Entspannen, regt unterschiedliche Gehirnareale zur Vernetzung an …und macht einfach Spaß! 😊

Man braucht: ein Blatt Papier, Stifte

  •  1.Schritt: kritzeln  
  •  2.Schritt: Fantasie spielen lassen und Gesichter, Monster, Figuren erkennen…

3.) Morgenritual

In der Früh, noch vor dem ersten Morgenkaffee:

Balkontüre oder Fenster weit aufmachen, strecken und recken, 10mal tief ein- und ausatmen.

Gute Gedanken dabei pflegen.

Auch positive Affirmationen (Glaubenssätze) sind dabei erlaubt, zum Beispiel:

„Ich bin gut, wie ich bin!“ oder „Ich verdiene es, glücklich zu sein.“

4.) Pickerl am Spiegel oder “Die Geschichte von den Glücksbohnen”

Da in unserer hektischen Zeit Glücksmomente manchmal untergehen bzw. wir diese gar nicht mehr wahrnehmen, hier meine Gute-Nacht-Übung zur Stärkung von Glücksgefühlen und Zufriedenheit:

Am Badezimmerspiegel kleben drei kleine Smileys. Jeden Abend sehe ich sie beim Zähneputzen… und erinnern mich daran, den Tag Revue passieren zu lassen und mich ganz bewusst an drei positive Momente des Tages zu besinnen.

Alternativ dazu, bzgl. auch in Anlehnung an diese Übung, stelle ich noch die Geschichte von den Glücksbohnen zur Verfügung…

Die Geschichte von den Glücksbohnen

Es war einmal eine alte Frau. Diese steckte jeden Morgen eine Handvoll Bohnen in ihre linke Schürzentasche. Immer, wenn sie während des Tages etwas Schönes erlebte, wenn ihr etwas Freude bereitete, sie einen Glücksmoment empfunden hatte – etwas, wofür sie dankbar war –, nahm sie eine Bohne aus der linken Schürzentasche und gab sie in die rechte.

Am Anfang kam das nicht häufig vor. Aber von Tag zu Tag wurden es mehr Bohnen, die von der linken in die rechte Tasche wanderten. Der Duft der frischen Morgenluft, der Gesang der Amsel auf dem Dachfirst, das Lachen ihrer Kinder, das nette Gespräch mit der Nachbarin – immer dann kam eine Bohne von der linken auf die rechte Seite.

Bevor sie am Abend zu Bett ging, betrachtete sie die Bohnen in ihrer  rechten Schürzentasche. Bei jeder Bohne konnte sie sich an ein schönes Erlebnis erinnern. Dann schlief sie zufrieden und glücklich ein – auch an den Tagen, an denen sie nur eine einzige Bohne in ihrer rechten Tasche fand.

(Autor:in unbekannt)

5.) Lieblingssong im Auto ganz laut mitsingen

Braucht keine Erklärung, oder? Es ist niemand da, der kritisiert, das Gesicht verzieht oder dich mit eigenem Gesang übertrumpft. Gib dir die Freiheit!

Und nun: viel Spaß dabei!!! 😉

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